ABC Einsatz
Am Morgen des 31.07.2024 wurden die Echinger Kameraden bereits um 07:59 Uhr von der Leitstelle Erding alarmiert.
Mit dem Stichwort „ABC 3 – Gefahrstoffaustritt groß“ ging es in das Industriegebiet zwischen Eching und Neufahrn.
Als Teil des ABC-Zugs des Landkreises wurden die Feuerwehren aus Eching, Dietersheim und Goldach zur Unterstützung der Neufahrner Kameraden alarmiert. Der ABC-Zug ist eine Spezialeinheit zur Abwehr von atomaren, biologischen und chemischen Gefahren und wird landkreisweit bei Gefahrgutunfällen mitalarmiert. Dabei übernehmen die Kameraden aus Dietersheim den Bereich Messen und stellen den Fachberater. Die Kameraden aus Eching sind für die Beseitigung der Gefahr zuständig, während die Kollegen aus Goldach für die Dekontamination verantwortlich sind.
Vor Ort angekommen, wurde die Lage sofort durch die Einheitsführer erkundet. Der Gefahrenbereich von ca. 50 Metern um die Unfallstelle wurde festgelegt und abgesperrt. Nachdem alle Fahrzeuge des ABC-Zuges eingetroffen waren, konnte ein erster Trupp der Feuerwehr Neufahrn zur groben Erkundung unter Form-1-Schutzausrüstung (normale Feuerwehruniform für Brandeinsätze) zum Objekt vorgehen. Es handelte sich um ein IBC-Fass mit einem Volumen von 1.000 Litern, das mit einer Säure befüllt war. Beim Verladevorgang wurde der Behälter beschädigt, sodass das Medium austrat und den umliegenden Bereich großflächig kontaminierte.
Aufgrund der Gefahr, die von der Säure ausging, mussten sich die Kameraden aus Eching zur genauen Erkundung mit Form-2-Schutzanzügen (Spritzschutz) ausrüsten und konnten somit etwas näher an das Behältnis herantreten. Währenddessen stellten die Kameraden aus Neufahrn den Brandschutz sicher, da es sich um eine brandbeschleunigende Säure handelte. Die Materialien und Werkzeuge wurden aus dem in Eching stationierten Container „Abrollbehälter Gefahrgut“ des Landkreises entnommen.
Nachdem die Einsatzzeit der Kameraden aufgrund der begrenzten Atemluft in den Pressluftatmern ausgeschöpft war, mussten diese zur Dekontamination. Hierbei wurden die Einsatzkräfte gründlich von den Goldacher Kollegen abgewaschen und von möglichen Rückständen der Säure befreit.
Ein zweiter Trupp der Feuerwehr Eching wurde schließlich mit zwei C-Strahlrohren zum Verdünnen der Säure vorgeschickt. Die verdünnte Säure wurde in einen Ausgleichsbehälter geleitet, um dort von einer Spezialfirma abgepumpt und entsorgt zu werden. In regelmäßigen Abständen wurde die Kontamination mittels Kontaminations-Nachweisstreifen (PH-Papier) überprüft, um die Bereiche nach und nach freizumessen, sodass keine weitere Gefahr für Menschen bestand.
Nach anschließender Dekontamination der letzten beiden Trupps konnte die Einsatzstelle nach rund fünf Stunden Einsatzdauer verlassen werden.
Wir bedanken uns bei allen beteiligten Kräften für die gute und zielgerichtete Zusammenarbeit.